Ich bin wieder hier

2014-10-04 13.21.41 2014-10-04 13.21.42-4

 

Liebes Tagebuch:

Heute hab ich wieder gearbeitet. In einem Schulprojekt. Es geht um das erforschen von lifestyleblogs. Da ist mir eingafallen, dass ich ja auch sowas wie einen Blog betreibe.

Ist das hier ein lifestyleblog? Keine Ahnung. Irgendwie ja schon. Ich schreibe über eine Art der Lebensgestalltung. Was fange ich mit der Zeit an die mir gegeben ist? Viel. Nichts. Irgendwas dazwischen.

Zum einen wäre dort der Umzug.

Wieder bin ich umgezogen. Von Hamburg Wilhelmsburg nach München Sendling. In die Stadt, in die es mich zurückgezogen hat und in der ich erst einmal beliben will. Es ist ganz wunderbar, nicht mehr nur zu Besuch in einer Stadt zu sein, die man mag und zu wissen, dass man nicht am Sonntag wieder 6 Stunden im Zug sitzen muss.

Aber das ist ja eigendlich schon wieder alter Käse. So wie mein letzter ortsbezogener Beitrag noch in Hamburg geschrieben wurde, so sitze ich t in diesem Augenblick nahezu eingeleb in meiner Wohnung und schreibe über das Leben in meiner neuen Stadt.

Tätig bin ich gerade als selbstständiger Sozialarbeiter. Ich eier also von einem Projekt (wie man das so schön sagt) zum anderen, oder besser gesagt von einem Vorbereitugnstreffen zum anderen. Eine coole Sache eigendlich, wenn man mal davon absieht, dass ich in diesen Wochen schon häufig sehr früh aufstehen muss um um 7:30 in einer Schule zu sein. Mit den Projekten ist es ein bisschen so wie mit Musik. Mal passt alles und man hat Spaß von Angfang bis Ende. Oder man merkt gleich: Das wird heute ein lange Tag. Es kommt vor, dass man an seinen Fähigkeiten zweifelt und sich schon während des Projektes darüber freut, dass das kommende Projekt nicht schlechter laufen kann. Meistens ist es doch so, das sei immerhin klar gestellt, ich mache das, was mir liegt und was mir Spaß bringt und das ist doch schon mal etwas. Ja das ist schon mal etwas.

Neben den Projekten schreib ich meine Masterarbeit. Da heißt, werde ich meine Masterarbeit schreiben. Das heißt werde ich bald anfangen mir Sachen durchzulesen um mit dem Schreiben meiner Masterarbeit anfangen zu können. Ihr versteht das sicher. Kennt man ja: Man hat schon Bock. Das Thema könnte spannend sein, nur der Gedanke anzufangen und durchzustarten ist noch eine Spur zu unaufregend.

Lieber beschäftige ich mich gerade mit dem aAnkauf eines neues Fahrrades. Ich wisst vielleicht: Mein altes treues Ross wurde gestohlen. Es trägt nun einen fremden fetten Arsch durch fremde stinkende Straßen. Grund genug für mich einen neuen Stahlkammeraden zu rekrutieren.

Meine Suche führte mich als erstes natürlch in das Internet. Hier wurde ich wie so oft mit der brutaen Realität konfrontiert. Mir scheint es als würden bei ebay ausschließlich Verbrecher versuchen ihren alten Schrott für viel Geld loszuwerden. Das Schlimme dabei ist jedoch, dass sie es auch noch schaffen. Ein altes Rennrad ist chic, das weiß jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Ein altes Rennrad kann auch sehr wertvoll sein. Sammler alter Rahmen sind bereit viel Geld für schöne gut erhaltene Räder oder Radteile zu überweisen. Jedoch sei eines mal ganz deutlich in die Welt gesetzt: Nicht jede alte Schrottmühle ist ein “Stahlklassiker” und nur weil ein Fahrrad rostig ist darf man es nicht “retro” nennen. Musste auch mal raus.

Meine Suche ging weiter über diverse Kleinanzeigen. Doch auch hier wuchs eher der Frust als die Lust, ein neues Bastelprojekt anzufangen. Alles was ich mir vorstellte: Einen schönen Rahmen, am liebsten in einer chicen Farbe herzunehmen und nach und nach ein kleines Prachtwerk an Fahrrad zu erschaffen.

Doch es gibt Hoffnung! Am Wochenende stieß ich auf einen großatigen Ort. Ein Ort, der für München etwas besonderes darstellt. Das “Velo Cafe”. Landsbergerstr. 444 in Pasing. Bis zum Abriss, beziehungsweise der gentrifizierungsbedingten Luxussanierung der ehemaligen Kuvertfabrik, gibt es hier unter der Schirmherrschaft des Pasinger Kunstverteins KUPA ev., eine Selbsthilfefahrradwerkstadt – Cafe – Kulturort – Treffpunkt – geile Scheiße eben. Sämtliches Fahrradwerkzeug, ein rießiges Ersatzteillager und freundliche Menschen können hier gegen Spende beansprucht werden. Was für eine coole Sache. Eine Webside gibt es leider nicht. Aber auf der Fachbookseite kann man das Programm der kommenden Tage bewundern und auch sonst solidarisch seinen digitalen Daumen heben, gegen Verschwendung und Luxussanierungen  für Nischenkultur und soziale Nachbarschaftshilfe.

Ich werde mich morgen dort auf die Suche nach einem schönen Rahmen machen. Ob Stahlklassiker oder nicht ist mir dabei egal. Ich freue mich über das Velo Cafe und die Menschen, die dieses ehrenamtlich schmeißen.

Servus

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert