Was ich mal los werden wollte:
Was ich nicht verstehen kann ist dieses rumgetue mit diesen aufklebbaren Schnurrbärten. Ich find das weder lustig noch orginell. Lasst das sein ihr Menschen das regt nur auf.
Aber eigendlich wollte ich ja etwas anders schreiben:
Wenn schon Möbelhäuser und Bankfilialen newsletter schicken dürfen, dann darf ich das auch. Es folg ein update aus der Stadt die gerade dabei ist mein neues zuhause zu werden.
Die Wohnung: Es ist eine richtige Wohnung in der ich jetzt wohne und das bedeutet mein Hab und Gut besteht wieder aus mehr als nur der Menge die in eine Reisetasche passt. Die Zeit der Zwischenmiete ist vorüber und ich bin sesshaft geworden in einer sehr netten WG. Hier leb ich also gerade zwischen improvisierten Möbeln, in dem Viertel mit dem Namen Wilhelmsburg. Ein ärmeres Viertel im Wandel. Die berühmte soul kitchen befindet sich 700 Meter von meiner Haustüre und die Nachbarschaft setzt sich zusammen aus Menschen aus der ganzen Welt. Ein Feuerwerk der Hautfarben und Sprachen im Bus und zahllose Läden deren Einrichtungen mehr zweckdienlich als stilbewusst sind.
Stilbewusst ist auch meine Einrichtung nicht wirklich. Ich zähle einmal auf: Ein Schlafsofa und einen kleinen Schrank habe ich von meinem Vormieter geschenkt bekommen. Mein Bücher- und CD-Regal bestand einmal aus alten Bananenkartons, einem alten Mangacomic, Gaffatape und einer Packung Tapetenkleister. Eine Holzplatte und vier Astrabierkästen bilden meinen Schreibtisch. Den Stuhl habe ich vom Sperrmüll vor der Haustüre. Die Klimmzugstange an der Wand fungiert als Kleiderständer. Alles sehr rought, sehr improvisiert – sehr gut. Genau so wie es sein soll. Ich finde es in Ordnung. Scheiß auf Ikea, gleich kann jeder.
Im Laufe der nächsten Wochen geht auch der Umzug unserer Band in die heiße Phase. Peter und Frieder ziehen zwei Busstationen weiter von mir ein und einen Proberaum haben wir ab Anfang des nächsten Jahres auch. Direkt um die Ecke mit Blick über den Hafen. So wird man nicht mehr von der Band sprechen können die aus Schondorf aus Bayern kommt.
Die Tage an denen ich die Hochschule besuche sind die längsten der Woche. Das liegt daran, dass die Diskussionen die hier geführt werden die längsten der Woche sind. Das machen sie halt so die Pädagogen. Sie reden und reden. Nach einem halben Jahr Studierpause fällt mir jetzt schon auf wie sehr sich meine Sprache meinem Alltag anpasst. Soziale Phrasen und pädagogisches Gewäsch. Schlimm so etwas aber so ist das jetzt eben.
Das Studium besteht zu einem großen Teil aus Kleingruppenarbeiten und zu einem anderen großen Teil aus der Lektüre von Skripten die, so habe ich das Gefühl, jede Woche umfangreicher werden. Auch daran muss ich mich wieder gewöhnen. Wissenschaftliche Texte lesen sich ja doch etwas schwieriger als Romane oder Kurzgeschichten.
Geschichten trage ich auch selber vor. Die poetryszene in Hamburg ist riesig. Nachdem mein Debüt als Bühnenpoet in Landsberg vor einigen Wochen so gut ankam wollte ich mein Glück auch einmal auf Hamburger Bühnen versuchen. Zum Beispiel am 11.12. im grünen Jäger. Das ist übrigens einen Tag nach unserem ersten Hamburgkonzert. Ja ja, am 10.12. spielen Rhoads im kleinsten Club der Stadt: der Astrastube. Wer kommen möchte sollte rechtzeitig kommen, denn wie bereits erwähnt: es könnte sehr voll werden.
Die Stadt dröhnt und lärmt. Der Hafen beeindruck jedes mal und das Wetter, so unbeständig es auch sein mag, es trägt zum großen Ganzen bei: Einer Stadt, die wirklich vielversprechend zu sein scheint, auf seine eigene, ermüdende und liebenswerte Art.
Movember – das ist in der Social Media Szene diesen Monat total angesagt, dass muss man nicht verstehen, kann es aber hinnehmen – und es dient einem “Guten Zweck” Fundraising für Prostatakrebs..
🙂
Ja ok, aber die springen doch auch nur auf den Zug auf der schon seit einiger Zeit am laufen ist. Ich mein diese schnurbärte und Partybilder mir aufklebbaren Bärten und Bärte überhaubt.
Ich hab keinen Bart und brauch auch keinen. Vielleicht ist es ja auch nur Neid
BART IST HART!
Oh wei, diese Bärte sind sicher irgend ein total ironischer Trend, würg.
Aber lass dir sagen, Hamburg ist ein hartes Pflaster für alle Künstler, denn die Konkurrenz ist so gross wie auch die Inspiration!
Viel Glück auch 😉
Na dann. Danke für den Ratschlag. Kommst du aus Hamburg oder wie kommst du drauf?