Danke erstmal für die Nominierung zum Mitläufer des Tages…

flasche1

Meine Gedanken zum #SocialBeerGame

Zu der ethischen Frage, ob mann ein Genussmittel überhaupt so schnell weglitern darf, will ich mich nicht äußern. Genauso wenig, wie zum irreführenden „social“ im Namen des Spieles. Es heißt ja auch Soziales Netzwerk, was an sich ja schon eine Paradoxie darstellt. Da passt es schon wieder ganz gut, dass sich Menschen alleine vor ihre Webcam setzten um ein Gemeinschaftsgetränk zu sich zu nehmen.

Ich weiß: Es ist leicht sich zu beschweren und immer dagegensein ist auch irgendwann langweilig. Aber mal ersthaft: Videos im Hochformat sind schon unabhängig vom Inhalt eine optische Kopfnuss.

Zuerst hab ich mich ja ganz kurz gefreut. Endlich passiert mal wieder etwas in diesem blauen Netzwerk. Etwas was man nicht alle Tage erlebt da drinnen, in diesem Internetz. Die Menschen machen wieder Quatsch. Doch schnell wurde ich enttäuscht. Anstatt den Hype zu nutzen und diesen kreativ umzuwandeln folgen die meisten Jünger den starren Regeln und fühlen sich dabei dennoch so einzigartig.

Anders will es der willenlose deutsche Gefolgsmann auch gar nicht. Es soll so aussehen wie ein Ausbruch aus der alltäglichen Mediennutzung, ein Augenzwinkern, ein Anstoßen auf die Eigenheit, doch was getan wird ist ein striktes befolgen von Regeln.

Bedanke dich für die zweifelhafte Ehre einer Nominierung
Sage etwas lustiges oder cooles (zum Beispiel, dass du das Spiel doof findest)
Trinke einen halben Liter Bier in einem Zug.
Finde zwei bis drei weitere dumme

Es ist wie das Drehen eines gangnam style videos. Dafür braucht es auch keine neuen Ideen. Mann fühlt sich für einen Moment einzigartig stellt aber nach kurzer Zeit fest: Eine kreative Glanzleistung war das jetzt auch nicht. Ausbrechen ja, aber bitte nur nach Anleitung.

Macht ruhig mit bei euren Spielchen. Wenn es euch gefällt, dass es von euch Videos im Internet gibt, in denen ihr überdurchschnittlich schnell Alkohol trinkt, nur zu. Ich brauch keinen fadenscheinigen Grund um Bier zu trinken. Kann ich auch einfach so machen.

Ich kann beim besten Willen keinen Mehrwert an dieser neuen Form, des schon ausgestorben gehofften Kettenbriefes, finden. Es ist vermutlich die männliche Variante des Teilens von platten Poetry texten.

Ich wette Julia Engelmann hat das soziale Bierverschwenden ins Leben gerufen. Das würde doch zu der passen. Ganz was neues verrücktes machen, was noch keiner gemacht hat. Bei Mondlicht und so. Und es dann richtig gut finden, dabei gewesen zu sein. Eines Tages werden wir und unsere Lebern alt sein, Baby, werden wir alt sein und uns daran erinnern welchen Mist wir damals alles mitgemacht haben. Was würde nur eure Mutti dazu sagen?

Eines Tages werden wir vielleicht auch feststellen, dass wir unseren Bierkonsum nicht mehr im Griff haben. Dann können wir ja Videos machen wie wir uns anstellen einmal nichts zu trinken.

Vielleicht bin ich auch nur traurig darüber, dass ich nicht „nominiert“ worden bin. Wer weiß das schon? Wobei nominiert werden kann man doch eigentlich nur für eine Verleihung einer Auszeichnung, für eine besondere Leistung. Eine Leistung ist das nicht umbedingt, sich beweisen will sich aber trotzdem jeder.

Ich sage schon mal voraus wie sich das Ganze weiter entwickeln wird: Erst finden das alle super lustig oder super nervig. Als nächstes wird darüber gestritten wer jetzt recht hat. Zum  Schluss stellt man fest, dass alle Beteiligten lieber die Klappe halten sollten und wir alle zu viel Zeit am Rechner verbringen.

Alles gute zum Geburtstag übrigens liebes facebook. Ich hoffe verreckst an einer Alkoholvergiftung.

Ein Gedanke zu „Danke erstmal für die Nominierung zum Mitläufer des Tages…

  1. Meiner Meinung nach vollkommen spielverderberischer und langweiliger, lustig gemeinter und möchtegern-satirischer Spießertext. Find ich irgendwie snobbig…

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