Ich möchte mit meinem Lieblingsdialog beginnen.
„ Hallo, und wie geht‘s?
„Gut, und dir?“
„Auch gut, danke.“
Ich war ja weg, das stimmt. Manchen ist das ja aufgefallen und manchen ist das egal, was mir wiederum egal ist. Ich war weit weg, so weit weg, dass ich nicht einmal einen Handyempfang hatte. Kein Laptop, kein smartphone, nicht einmal Musik hab ich gehört. Darum freu ich mich wieder hier zu sein. Alle Dinge die sonst so selbstverständlich sind kann ich erst dann wieder schätzen, wenn ich eine Weile auf sie verzichtet habe. Wie Uhlmann schon meinte: „Man könnte sagen, dass man das stärker liebt, was man seltener sieht.“
Das sind ganz feine Sache. Ich finde es zum Bespiel gerade wieder großartig, so oft und so lange zu Duschen wie es mir gefällt. (Und das ganze auch noch mit warmen Wasser!) Grundsätzlich wieder gutes Bier zu trinken und anständige Nahrung statt dem ewigen Fertigfraß oder dem Fastfood zu mir zu nehmen ist auch nicht zu verachten.
Es ist schon was feines in einem echtem Bett zu schlafen und sich bis in die Nacht eine großartige Serie anzusehen.
Außerdem hab ich das Leben in München vermisst. Ich geh doch so gerne auf 90er Jahre Parties. Das gute alte Leben zu feiern als man noch Pickel im Gesicht hatte und ein Bier für den Abend genügte.
Oder die Menschen. Wie wir uns begegnen. Jeden Abend kommen die Leute einer Stadt in den Supermärkten zusammen um sich auszutauschen und sich aneinander zu erfreuen. Das jeder dabei gerne teilt und wir Rücksicht aufeinander nehmen ist dabei Selbstverständlich. Schließlich haben wir alle extra für die anderen ein bisschen Zeit mitgebracht. Danke dafür. Einfach so.
Wichtig und selbstverständlich ist es auch, dass wir uns akzeptieren wenn wir mal nicht so supi drauf sind. In der U-Bahn zum Beispiel zeigen wir uns solidarisch und tun es denen gleich denen es gerade mies geht oder mit denen die gerade sehr müde sind. Wir schweigen friedlich und mitfühlend nebeneinander vor uns hin.
Praktisch ist es auch das Leben. Hier in der Großstadt hab ich immer Handy-empfang. Da wird mir niemals langweilig. Wenn ich es nicht mehr aushalte, mir Bilder von mir bekannten Gesichtern mit aufgeklebten Schnurrbärten auf Facebook anzuschauen, weil ich das einfach zu lustig finde, kann ich immer noch nachverfolgen was es mit den Millionen QR-Codes auf sich hat die überall auf mich warten. QR-Codes, QR-Codes, QR-Codes wohin man schaut. Es ist eine einzige Wonne.
Dann noch was für alle Leute die mit mir auf Facebook befreundet sind. Endlich habt ihr verstanden, dass ein Erlebnis oder ein Gedanke nur dann bedeutsam ist wenn man ihn mitteilt. Sonst ist es quasi nicht passiert. Was wäre ich ohne eure Gedanken und Feierabenderlebnisse oder eure Wut über verspätete Busse? Ein Niemand.
Das erste was ich gemacht habe, nachdem ich wieder Zuhause war und Newsletter von gmx-magazin oder unnützes Wissen überflogen habe, war folgendes: Gleich in der Früh hab ich mich in den bubbletea-shop in der Nähe gesetzt und genüsslich den Radiomoderatoren aus den Boxen gelauscht. Immer wenn ich die höre bekomme ich sofort gute Laune.
Ich habe euch vermisst!
Sag mal Joachim wo warst du denn?
Hört sich ja nach einem fremden Planeten an!
Schön das du wieder da bist
Danke für das Interesse,
Infos zu meiner Norwegenreise gibt es hier in Kürze.
(kennen wir uns eigendlich?)
Der Bericht zu meiner Reise ist jetzt, zum teil schon zu lesen