Ein Club voller Menschen. Die Boxen voller Kackmusik. Entschuldigt bitte den Kraftausdruck, aber was mir fehlt, in der örtlichen Provinzdisse, die trotzdem wie ein Nobelclub daherkommt, ist die Innovation.
Alle Jahre verschlägt es mich in ein solches Etablissement und alle Jahre treffe ich auf gleiche Zustände.
Erstens: Junge Männer mit fiesen Blicken. Nur nicht lächeln, immer stark bleiben, niemals Spaß haben, immer hart bleiben! Mir scheint, als wollen die jungen Besucher gar keinen Spaß haben, zumindest nicht heute, zumindest nicht jetzt und hier. Wer geht schon in einen Tanzschuppen um mal zu feiern (ein Wort was nebenbei bemerkt ein Euphemismus erster Klasse ist)? Ich werde das Gefühl nicht los, dass junge Männer stehts in einem Wettstreit stehen, wer die männlichste, kühlste, brutalste und verwegenste Visage aufsetzen um auch noch am glaubwürdigsten rüber bringen lassen kann.
Mal unter uns gesagt: Liebe junge Männe: ihr seid weder fies noch unbeeindruckt. Ihr seid so verunsichert und schüchtern, wie ich auch und das aus gutem Grund:
Zweites: Ladies! “Wie alt warst du noch gleich, 20? Ach ja richtig, deine Aufsicht ist 20. Du bist erst 16. Ihr seht allerdings recht ähnlich alt aus.”
Eine Beobachtung die niemandem neu ist: Mädchen mit 16 wollen so aussehen wie mit 20, junge Frauen mit 20 wollen aussehen wie 24 und Frauen älter als 24 wollen wieder so aussehen wie mit 20. Alterszahlen können von Club zu Club unterschiedlich sein, je nach Zielgruppe. Das Ergebnis ist das Selbe: Alle Ladies (ich benutze den Begriff der ensprechenden Songtexte) sehen erstens gleich als aus und dabei zweitens hochgradig unnatürlich.
Drittens: Das Personal. Ein Wort welches die Motivation der Mitarbeiter des Clubs gut beschreibt ist wohl dieses: “Angepisst”. Ich möchte mich, an dieser Stelle, in aller Form und Höflichkeit dafür entschuldigen eure Zeit in Anspruch genommen zu haben. Ich werde beim nächsten Mal einfach keine Jacke zum Aufhängen mitbringen, meine Getränke selber zubereiten und mich selbst aus dem Laden werfen, wenn ich unangenehm werde. Dann seid ihr etwas mehr entlastet und schafft es womöglich mir einmal ein kleines Lächeln zu schenken.
Alles in allem muss es wohl so sein. Die Musik darf nie zu gut, die Gäste nie zu freundlich und die Preise in einem Club nie zu billig sein. Sonst wärs ja langweilig.
Du sprichst wahre Worte. Weiter so!