Mit ohne

Schaufensterpuppenqulown

Ein Selbstversucht: der Tag ohne Internet.
Zugegeben es gibt spannenderes und interesanteres als dieses Experiment.
Es gibt Umstände da ist gerade keine Internet in der Gegend und da vermisst mann es auch nicht. In den Bergen zum Beispiel werde ich kaum das Bedürfnis haben meine mails zu schreiben oder einen Status zu kommentieren. Wem es nicht so geht der tut mir leid. Aber was ist wenn man freiwillig, innerhalb der Umstände, in dem  man eigentlich, immer im Netz rumhängt auf den guten alten Zeitfresser Internet verzichtet.
Kein Skype nebenbei und kein geliebt-gehasstes facebook im Hintergrund geöffnet. Keine Seiten wie Nachrichten oder Musik die einen an den Stuhl binden und man einfach nichts fertig bekommt. Einen sochen Tag habe ich neulich versucht. Was ich mir versprochen habe: weniger Verwirrung, mehr wahre Inspiration, Ruhe und Kreativität.

Da ich finde das normalerweise jede Tätigkeit mitgeteilt werden sollte und ich dies ja jetzt nicht konnte möchte ich sämtliche Stati hiermit nachreichen.
Diese folgende Auflistung an Statusmeldungen erhebt keinen Anspruch auf Unterhaltungswert. So wie der übrige Kram den man sonst so ließt es hoffentlich auch nicht ernsthaft tut. Es folgt die Dokumentation eines normalen Tages, mehr wohl nicht.

08.30 Uhr
Heute ausnahmsweise keine Vorlesung. Nun ja ,ich hätte schon aber angesichts der hier schon einmal geschilderten Missstände im Hochschulbereich bleibe ich hier und nutzte meine Zeit nützlich. Dass ganze dann auch noch ohne Internet. Mal sehen.
Normalerweise würde ich jetzt Nachrichten, Benachrichtigungen und echte Nachrichten checken aber heute wohl nicht. Abgeschnitten von der Welt und das mitten in der Großstadt.
Ich koche mir einen guten Kaffe und entspanne mich noch etwas auf dem Sofa. Offensichtlich war ich gestern zu lange wach gestern. Ich döse ein

09.30 Uhr
Ich werde aus meiner Schlafverlängerung gerissen, weil der Nachbar ein Loch in diejenige Wand bohrt, an der ich mein Ohr gelegt habe. Andere sind fleißig ich noch nicht, wird zeit dass ich in die Pötte komme. Ich hole mir noch einen Kaffe, der ist jetzt natürlich kalt, und setzt mich auf den Balkon. Erstmal richtig wach werden. Im kopf gehe ich die Dinge durch, die ich heute erledigen muss.

10.25  Uhr
Ich setzt mich an diesen Artikel und schreibe meine Idee nieder den Tag festzuhalten wie es normalerweise im Internet so üblich ist. Jeder Scheiß muss online! Sogar Bilder vom gekochten oder bestellten Essen werden gesharet. Warum das eigentlich? Ich werde drüber nachdenken.

10.35 Uhr
Erstmal die Küche sauber machen. Ohne sauberes Umfeld lässt es sich, so oder so, nicht  gut arbeiten. Die Nachbarn bohren fleißig weiter ich glaub ich brauche Oropax, wenn das so weiter geht.

10.37
… ja verdammt das ganze Haus dröhnt und ich wollte eigentlich Bachelorarbeit schreiben. Ruhe verdammt!
Obwohl das internet ausgeschaltet ist spielt sich mein Tagesablauf doch meistens um den Laptop am. kein Wunder, bei diesem Artikel und dem geöffneten Bachelor-Dokument. Nebenbei bemerkt ist „Bachelor“ eines der uncoolsten Wörter, die man sich ausdenken kann. Das ist doch nicht ernsthaft ein Titel, den man gerne erringen will. Master, Magister, Meister, Doktor, staatlich geprüfter soundso ginge noch. Aber Bachelor? Nein

10.41 Uhr
Ich versuche meine Fokussierung vom Laptop aufzuweichen indem ich anfange zu lesen: Eine Diplomarbeit über ein ähnliches Thema soll mir helfen wie ich meine Arbeit aufbauen könnte. Also Leichtstift und Bleistift her und los geht‘s:

11.31 Uhr
Nach konzentrierten Lesen und Schreiben braucht mein Kopf eine kurze Pause. Die Oropax dämpfen meine Sinne, daher brauch ich jetzt einfach mal etwas anderes als den Blick auf meine Bücher. Also Essen und trinken auf dem Balkon: eine willkommene Abwechslung.
Zum Glück ist es noch Vormittag und die Sonne brennt nicht durch die Glasfassade in die Wohnung. Wenn sie das erstmal tut dann ist mit konzentrierten Lesen erstmal Schluss.

11.45 Uhr
ist die Pause erstmal vorbei. Während dem Blumengießen und dem Stuhlgang habe ich wieder genug Ablenkung gefunden um mich jetzt wieder neu an die Arbeit zu machen.

12.42 Uhr
Es ist wieder mal soweit es raucht der Kopf, nach einer Stunde, vor lauter Texten über Werte. Eine Pause muss her. Schnell das Dokument speichern und ab in den Olympiapark zum laufen.

14.06Uhr
Laufen und gleich noch die Wäsche durchlaufen lassen. Wahnsinn! Ich hab das Gefühl die Internetfreiheit beflügelt mich geradezu.

14.47 Uhr
Ich habe das Bett neu bezogen und geduscht. In 5 Minuten muss ich los in die Arbeit. Was für ein sinnreicher tag!

16.50 Uhr
Wieder von der Arbeit zurück super Besprechung gehabt, auch wenn das Treffen nicht ganz so wichtig war. Die Wäsche ist schon trocken und kann schon mal zusammengelegt werden. Ich muss aufs Kloh. Und Hunger hab ich auch

17.06 Uhr
Nach dem Essen geht es weiter an den Schreibtisch.
Ich hab endlich mal Zeit die Gruppenarbeit fertig zu stellen sie schon ewig darauf wartet abgeschickt zu werden.

18.57 Uhr
Ich hab‘s geschafft. Meine Forschungsarbeit ist fertig getippt und gelayoutet. Was will man mehr. Zum wegschicken muss ich das Internet allerdings anmachen. Ich glaub jetzt darf ich.

19.00 Uhr
Den Rest des Abends erspare ich euch. Ich war noch auf einem Geburtstag und das war‘s.

Was habe ich heute gelernt:
1. An einem Tag ohne internet habe ich doppelt so viel geschafft als normalerweise an einem freien Tag.

2. Der einzige Ausgleich der etwas bringt ist der körperliche und nicht der im internet. Laufen bewirkt Wunder.

3. Auf Dauer ist das sinnvolle Herumgemache sehr anstrengend. Daher ist das Internet heute wieder an.

7 Gedanken zu „Mit ohne

  1. Es tut mir so leid, aber ich kann die Klugscheißerei einfach nicht lassen:
    Der Plural von Status lautet Status (mit langem “u”)!

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